"Gut ausgebildetes Pflegepersonal zu bekommen, ist alles andere als einfach"
BEZIRK RIED. Neue Pflegeheime im Innviertel können wegen Pflegekräftemangel nicht in Vollbetrieb gehen.
In ganz Oberösterreich werden dringend Pflegekräfte gesucht. Im Innviertel wurden vor Kurzem die Pflegeheime Eggelsberg und Eberschwang eröffnet. Allerdings sind beide Heime noch nicht im Vollbetrieb, dafür fehlt noch gut ausgebildetes Personal. Daher wird die Belegung Schritt für Schritt vollzogen. In Eberschwang sind derzeit erst 25 von 84 Heimplätzen belegt. "Wir können noch nicht in Vollbetrieb gehen. Uns fehlen noch Pflegekräfte, der Bedarf wäre wohl gegeben", sagt Rieds Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer im OÖN-Gespräch. "Wir sind, wie jeder andere Sozialhilfeverband in Oberösterreich, sehr bemüht, gut ausgebildetes Pflegepersonal zu bekommen, das ist aber alles andere als leicht", sagt Weidenholzer.
Zusammenarbeit im Innviertel
Im Bezirk Ried versucht man sich jetzt verstärkt zu vernetzen, um gemeinsam gegen das Problem anzukämpfen. "Wir haben eine Plattform mit verschiedenen Personen, Trägern, Pflegeheimen und Institutionen ins Leben gerufen, um vermehrt zusammenzuarbeiten. Ich habe das Gefühl, dass im Zentralraum der Pflegekräftemangel noch nicht so eklatant wie im Innviertel ist", sagt Weidenholzer. Auch mit den Bezirkshauptleuten von Schärding und Braunau sei sie wegen des wichtigen Themas sehr regelmäßig in Kontakt. "Wir arbeiten gut zusammen." Laut Josef Reisinger von der Geschäftsführung des Sozialhilfeverbandes Ried gebe es derzeit eine Warteliste für eine Aufnahme in einem Pflegeheim im Bezirk. "Ich hoffe, dass wir die Kapazitäten in Eberschwang bald erhöhen können", sagt Reisinger.
Zu wenig Interesse
Große Sorgen bereitet den Verantwortlichen vor allem der Umstand, dass das Interesse für die Ausbildungskurse zur Fachsozialbetreuung Altenarbeit in den vergangenen Jahren massiv zurückgegangen ist. "Früher hat es ein Fachkräftestipendium gegeben, da war der Anreiz größer. Außerdem sind in einer Zeit der Hochkonjunktur weniger Menschen für eine Umschulung bereit", vermutet Weidenholzer.
Salzburgs Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer sagte Ende Mai in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten zum Thema Pflegekräftemangel, dass man mit Vollgas gegen die Wand fahre. Auf die Frage, ob sie diese Aussage bestätigen könne, antwortet Weidenholzer: "Ganz so drastisch würde ich es nicht formulieren. Wenn wir uns aber die demografische Entwicklung ansehen und uns gleichzeitig eine Pensionierungswelle bei den Pflegekräften bevorsteht, dann muss man schon sagen, dass die Lage durchaus prekär ist. "Man wird in den kommenden Jahren noch mehr Pflegekräfte benötigen. Es ist eine Lage, die ernst ist, und es würde hier dringend eine politische Offensive benötigen. Der Bedarf an Pflegekräften wird sowohl in den Pflegeheimen als auch bei den mobilen Pflegeeinrichtungen steigen", prognostiziert Rieds Bezirkshauptfrau.
Viele Pflegeheime benötigen gut ausgebildetes Personal. Aus diesem Grund startet am Montag, 29. Oktober, beim BFI Ried der Lehrgang "Fach- und Diplomsozialbetreuer Schwerpunkt Altenarbeit", die Dauer beträgt zwei Jahre. Mehr unter www.bfi-ooe.at
"Spätestens 2020 werden wir Probleme haben"
Im neu errichteten Bezirksseniorenzentrum in Eggelsberg sucht man händeringend nach Fachkräften. Braunaus Bezirkshauptmann Georg Wojak betont: „Viele Pflege-Ausbildungskurse, wie jener am TAU-Kolleg in Braunau, kommen gar nicht erst zustande, weil es zu wenig Interessenten gibt.“ Deswegen möchte der Sozialhilfeverband (SHV) die Pflege-Ausbildung attraktivieren: Azubis der beiden Stiftungen des SHV bekommen zusätzlich zum Arbeitslosengeld monatlich 200 Euro vom Sozialhilfeverband. „Spätestens 2020, wenn die Pensionierungswelle kommt, werden wir große Probleme haben. Daher ist es wichtig, schon jetzt bei den Jungen anzusetzen“, sagt Wojak. Durch die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern fallen auch viele Bewerber aus dem benachbarten Salzburg flach. „Wir dürfen in Oberösterreich keine Pflegeassistenten, die die einjährige Ausbildung absolviert haben, als Fachsozialbetreuer der Altenarbeit anstellen. Das wird uns zum Verhängnis, in Salzburg etwa ist dies schon möglich“, sagt Karin Altmüller, Geschäftsführerin des SHV.
Aus meiner Sichtweise sollte man „Gut Ausgebildet „ Pflegefachpersonal einmal unter die Lupe nehmen, ich arbeite seit 1993 in diesem Bereich, ich bin Kinaesthetics Trainer Stufe 3 und als FSBA angestellt.
Da erst vor kurzem ein Buch über die Wirtschaftlichkeit von Kinaesthetics erschien ist, werde ich im eigenem Haus NICHT genutzt! Meiner Ansicht nach scheitert es nicht an den Ausbildungsstätten, sondern an den Führungskräften und deren Vorgesetzte der Institutionen ,sowie an der Politik! Ich habe schon viel erlebt, aber im Moment ist es aus meiner Sichtweise noch nie so dramatisch gewesen wie in den letzten Jahren! Ich persönlich Arbeite gerne in diesem Beruf, aber würde ich jetzt vor der Wahl stehen, ich würde eine andere Arbeit vorziehen.
Entlohnung, Umgang mit Pflegepersonal, Mitsprache bei Entscheidungen die die Pflege betrifft usw.
NICHT JEDER MENSCH DER DIE AUSBILDUNG GEMACHT, IST EINE FACHKRAFT!
Da liegt meiner Meinung nach das Problem.
L.g.
Pflegekräftemangel in OÖ
LAND OBERÖSTERREICH-LAND DER MOÖGLICHKEITEN
WIR SUCHEN:
1700 Pflege- und Betreuungskräfte
für die Zukunftsbranche Sozialbereich
zur Aufrechterhaltung von WARM-SATT-SAUBER
WIR BIETEN:
Teilzeitjobs
familienfeindliche Arbeitszeiten
mickrige Gehälter
zunehmende Arbeitsverdichtung durch antiquierten Pflegepersonalschlüssel
nach einigen Jahren eine Burn-Out-Erkrankung und den Rausschmiss
WIR ERWARTEN:
hohe Belastbarkeit
volle Flexibilität
permanente Erreichbarkeit für Einspringen
eine dicke Haut
Danke für den Insider- Kommentar !!!
ein kleiner Nachsatz zum Thema „WIR ERWARTEN“:
dass Sie immer positiv über den Dienstgeber reden -
Sie dürfen sich beim Unterschreiben Ihres Dienstvertrages
dazu schriftlich verpflichten !
Ich versteh die Leute die keine 12er dienste machen möchten.
Geld ist nicht alles, und so was ich aus den Krankenhäusern mitbekomme, versehe ich das die Leute sich nicht mehr verheizen lassen wollen.
50 - 56 Stunden die Woche, das bis zu 4 -5 Monate im Jahr.
Super Werbung: " Lassen sie sich bespucken, schlagen und mit Fekalien beschmieren und arbeiten sie sich ins Burnout...." das möchte doch jeder oder ?
Aber nein, darum geht es nicht.
Ich rede von der Parallelgesellschaft in den Sozialberufen, von den Hierarchien, die ausgelagert sind und für nix verantwortlich.
Nicht von den arbeitenden, die nebeneinander im selben Haus tätig aber 3 verschiedenen Firmen zugehörig sind, damit 3 verschiedenen, parallelen Hierarchien.
Beispiel: ich, Patient, geh zur Oberschwester und sage ihr ganz ruhig, dass der Abfallkübel seit Tagen voll ist. Das führt zu einem Tohuwabohu, denn die Oberschwester ist nicht zuständig.
In den Pflegeheimen wird der Großteil (75%) mit Fachsozialbetreuer- Altenarbeit gearbeitet und da gab es bis vor einigen Jahren die AMS unterstützte Ausbildung und somit viel ausgebildeter Personal. Diplomierte MitarbeiterInnen wünsche ich einige Jahre Praxis im KH und dann ins Pflegeheim zu wechseln. Wer geht mit Matura und Pflegeausbildung schon in ein Pflegeheim, wer arbeitet gerne am Krankenbett, fühlen sie sich für die Führungsebene ausgebildet??
Kann ein Jugendlicher nach der Pflichtschule schon entscheiden , dass er für den Pflegeberuf (!?!Pflegeheim!!!) geeignet ist.......
Vor ca. 4 Jahren gab es dank Lh Pühringer für diese Berufsgruppe eine 0%ige Lohnerhõhung. Damals hat sich Pühringer gegenüber der Gewerkschaft als Hardliner gezeigt, die OÖN schwiegen dazu und hielten sich an sein Verbot das Ergebns der Verhandlungen zu veröffentlichen.
Der gleiche Pühringer fordert jetzt in anderer Funktion, Massnahmen gegen den Pflegenotstand zu ergreifen - mit zum Teil abstrusen Ideen, wie der Pflegelehre. Abstrus deshalb, weil in der Schweiz nur ein Bruchteil nach Beendigung dieser Ausbildung der Profession die Treue halten.
Die OÖN stände es gut zu Gesicht, endlich einmal Position zu beziehen!
Genau so ist es absolut wahre Worte.Zuerst Nulllohnrunde und dann die Ärzte in die Pfanne hauen.und jetzt den Helden spielen.
Pühringer - ein Windfähnchen.
Genauso war es, ich kann mich noch gut daran erinnern.
Vielleicht widerfährt dem Herrn ja einmal Gerechtigkeit und er kommt selbst einmal in den "Genuß" eines Pflegenotstandes.
Am genialsten fand ich das Foto von Herrn Ex-LH Pühringer
mit dem Pflegeroboter !
Ja, so hätte man Pflegekräfte gern, wenn man nicht selbst der Patient ist:
günstig, flink, wendig, allzeit bereit,
programmierbar, gehirnlos, gefühllos,
abgegrenzt und vor allem STEUERBAR !
Die Politik hat beschlossen, dass nur mehr Menschen ab Pflegestufe 4 in Pflegeheimen aufgenommen werden, aber gleichzeitig die Pflegekräfteanzahl nicht mit erhöht.
Daher sind viele Pfleger/Innen einem Burnout nahe, weil sie Überstunden machen müssen und sich selbst nicht mehr erholen können, weil auch Urlaube nicht mehr gewährt werden können.
Wer heute noch diese Arbeit annimmt, der hält das niemals bis 65 durch! Da hilft auch bessere Bezahlung nichts, wenn es nicht wesentlich mehr Pfleger/innen gibt!
Für den Pflegeberuf muss man geeignet sein. Den Pflegeberuf muss man auch körperlich und seelisch durchhalten.
Dazu noch familienfeindlich, Nachtdienste, zu schlechte Bezahlung.
Nun fordern sie auch noch Matura - schwierig für Umsteiger.
Und dann wundert man sich, dass wir zu wenig Pflegekräfte haben?
Und dann schieben wir solche Leute ab:
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Bestuerzung-im-Altenheim-Helferin-wurde-abgeschoben;art4,2941852
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/Kaum-Hoffnung-fuer-Somali-Familie;art68,2932905
Wäre da nicht die Möglichkeit gewesen auf den Asyltitel zu verzichten, subsidiäres Bleiberecht zu beantragen, Verweis auf Mangelberuf etc.? Die Grünen und NGOs sind doch bei Straffälligen (womit ich jetzt nicht die wohl illegale Einreise meine) auch immer so flott mit Top-Anwälten und Hilfe zur Stelle.
Ich kann sowas einfach nicht nachvollziehen ehrlich gesagt. Solche Dinge machen mich traurig und wütend.
Für die oberen Ränge in der Hierarchie "dürfte es kaum Probleme mit der Besetzung geben". Gstudierte Kinder und Verwandte gibts wie Sand am Meer und Geld ist in Hülle und Fülle vorhanden.
Ausgebildet wurden ja in den letzten 20 Jahren viele, alleine kaum jemand hält es bei diesen Arbeitsbedingungen lange aus. Wobei es von den Betreibern der Heime gut ist, nicht in Vollbetrieb zu gehen. Gibt genug Heime, die ohne auch nur annähernd genug Personal in Vollbetrieb sind (bringt ja Geld), mit schlimmen Folgen für alle Beteiligten...
Studium ja ,mitterweile hat man ja viele Aufgaben übernehmen müssen die noch vor kurzem Turnusärzte machten.Aber warum bekommt ein Hilfsarbeiter in der Fabrik mit Nachtschicht oder Bei der Müllabfuhr oft mehr bezahlt.Will deren schwere Arbeit nicht abwerten .Wenn das Pflegepersonal einen Fehler macht steht es beim Rapport oder gar beim Richter.Pflegenotstand 2020 nein es geht jetzt schon los...
Wenn in der Halle ein Hilfsarbeiter einen Fehler macht, dann steht der Schichtleiter vor dem Kadi.
Wenn eine Klomuschel fallen lässt ist kaputt. Wenn beim Pat einen Fehler machst oh Gott...wer ist jetzt unterbezahlt?
... fehlt noch gut ausgebildetes Personal ...
Die Menschen werden nicht für die diversen Berufe gut ausgebildet geboren, sie müssen ausgebildet werden.
Man kann jeden Beruf zum Mangelberuf machen, wenn man zu hohe Anforderungen stellt bei relativ geringer Entlohnung.
Vieles ist Augenauswischerei. Zb. ein Bekannter :
mit 47 Jahren arbeitslos geworden, da die Firma Konkurs ging. Zuvor immer in einem Arbeitsverhältnis. (!)
Er wollte eine Umschulung zum Pflegehelfer machen und hat dazu alleine in Linz/Umgebung 8 Einrichtungen bezügl. Praktikumsplatz angerufen.
Überall wurde er dankend abgelehnt und nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Mittlerweile arbeitet er wieder in einem gewerblichen Beruf.
glaub ich sofort!
Wochenende,Nachtdienste,Feiertage!!!
für dieses Taschengeld!
außerdem ist Ausbildung nicht alles!
wenn dass herz nicht dabei ist,ist die
Ausbildung eigentlich dass kleinste Problem
und bei so manchen nicht vorhanden!
ich weiß von was ich hier schreibe!!!!!
Die nun notwendige Matura für Krankenschwestern/Pfleger wird den Pflegenotstand sicher noch verschärfen!
Und die Bezahlung müsste man verbessern....
Stimmt.
Und die Arbeitszeiten sind Familienfeindlich. Das dauerhafte einspringen ist zermürbend. Meine Frau ist Krankenschwester.
Bei der schlechten Bezahlung kein Wunder, in den Krankenhäusern u. Kliniken kommt dazu, dass Patienten keinen Respekt vor dem Pflegepersonal zeigen und immer impertinenter werden.
Das Pflegepersonal hat keinen Rückhalt von der Pflegeleitung.
Beim kleinsten Patientenvorwurf stehen sie beim Rapport.
Dazu kommt die familienfeindliche Arbeitszeit.
Um nichts auf der Welt würde ich diesen Scheiss-Beruf wählen.
Lieber zur Müllabfuhr - da erhalte ich mehr Geld und Respekt.
Übrigens: meine Frau ist Krankenschwester!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Liegt vermutlich an der Arbeitszeit und der Bezahlung
Das verstehe ich nicht Mittlerweile gibt es keine Krankenschwestern mehr ,sondern diplomierte Gesundheitspflegerinnnen,die in einem 6 semestrigen Studium diesen Beruf erlernen und da wird gejammert,dass es kein gut ausgebildetes Pflegepersonal mehr gibt. Völlig unverständlich!!